Per Rad den Kocher entlang

Schloss Bartenau

Die Schriesheimer Naturfreunde in Künzelsau

Fünf Väter und sechs Kinder machten sich am Freitagnachmittag auf, um sich mit der Bahn nach Schwäbisch Hall bringen zu lassen. Dabei gerieten sie in den Berufsverkehr: Ein Kinderrad musste im Gepäcknetz mitfahren. Schwäbisch Hall liegt im Tal, das Lemberghaus auf der Hochebene, die 200 Höhenmeter mussten wir teils schiebend zurücklegen. Am Ziel wurden wir wohlschmeckend und reichlich mit Schnitzel und Salat bewirtet, genossen die Aussicht ins Bibertal und den sternklaren Himmel.

Am nächsten Morgen war der Himmel nicht mehr klar und wir hätten besser die Räder unter Dach gestellt. Über die frisch genässten bewaldeten Höhen ging es bei Sonnenschein, bis eine lange Talabfahrt durch den Wald uns bis Untermünkheim an den Kocher brachte. Abseits der Bundesstraße wurden wir über asphaltierte Feldwege geführt, unterquerten die hochaufragende Autobahnbrücke und deckten uns in Braunsbach in einem kleinen Laden mit dem Nötigsten ein. Einige von uns konnten nicht widerstehen und nahmen bei Morsbach ein Bad im Fluss. Künzelsau war schnell durchfahren, aber ein Schauer trieb uns ins Café eines Seniorenstiftes, das mit reichlich Spielzeug kinderfreundlich ausgestattet war. In Forchtenberg erleichterten wir dann einen Discounter um genügend Grillgut und die Zutaten für das nächste Frühstück auf der Selbstversorgerhütte. Jeder musste noch ein wenig Platz in den Taschen finden. Die Fahrt endete wieder mit der schiebenden Bewältigung von Höhenmetern. Am Schießhof wurden wir freundlich von dem „Hüttenwartpaar seit Jahrzehnten“ empfangen, bekamen die Küche und Schlafräume gezeigt und konnten das Grillfeuer vom Treffen der Öhringer Naturfreunde weiter nutzen. Das taten einige, bis der schon sehr stark abnehmende Mond aufging.

Der nächste Tag begann wieder mit Regen, der gemeinsam mit der Müdigkeit den Zeitplan nach hinten verschob. Und wieder ging es eine rasante Talabfahrt durch frischfeuchten Wald, an dessen Fuß kaum einer mehr ohne Mountainbiker-Sommersprossen aus seinem Gesicht schaute. In Ohrnberg konnten wir dann bis Bad Friedrichshall nahezu die gesamte Strecke die alte Bahntrasse nutzen. Die alten Bahnübergänge sind mittlerweile mit Drängelgitter versehen, durch die vor allem unsere Trailerbikes nur mit Mühe kamen. Wohlbehalten kamen wir in Bad Friedrichshall-Jagstfeld an. Von dort konnten wir in geräumigen Triebwagen unsere Räder bequem abstellen, und einige nutzten die Rückfahrt nach Heidelberg für einen Schlummer.