Wanderwoche am Dachstein

Die diesjährige Tour führte 12 Wander- und NaturFreunde, die sich auch von einer durchweg schlechten Wettervorhersage nicht von ihren geliebten Alpen abhalten lassen wollten, vom 30.08. bis 04.09. unter der Führung von Frieder Menges nach Schladming, um die Dachstein-Region zu erkunden.

So ging es am ersten Tag auch schon gleich mit Dauerregen los, so dass wir die erste Bergwanderung durch eine Stadtführung ersetzten. Da aber auch kein Führer auftauchte, übernahm Frieder, der den Ort von seiner Vortour schon etwas kannte, kurzerhand die Führung. Mit dem Regenschirm in der Hand sahen wir die örtlichen Kirchen, das Rathaus, die Fußgängerzone und den Austritt der Klamm. Der kleine Ort war sehr ansprechend, so dass der Nachmittag gut ausgefüllt war.

Der wolkige Himmel versprach auch am nächsten Tag nichts Gutes, trotzdem fuhren wir die winzige, nur für 8 Personen zugelassene „Tauernseilbahn“ hoch und liefen zum NaturFreundehaus „Kaiblingalm“. Während es sich 10 von uns dort gemütlich machten, stiegen 2 Unverzagte auf die Bärfallspitze in 2.150m Höhe. Als wir dann gemeinsam den „Hauser Kaibling“ bezwangen, boten sich uns kurze Ausblicke auf die Berge großartige Bergwelt um uns herum.

Da der nächste Tag mindestens genauso feucht werden sollte, teilte sich die Gruppe. 7 von uns fuhren zum etwa 1 Stunde entfernten Benediktinerstift Admont. Dieses beherbergt neben diversen Kunst- und Naturhistorischen Museen vor allem die größte Klosterbibliothek der Welt. Die Führung war sehr informativ und machte uns nicht nur mit dem Bestand von 200.000 Büchern und historischen Werken bekannt, sondern führte uns ein in die Symbolik der Skulpturen des Bildhauers Josef Stammel. Ein unterhaltsamer und lehrreicher Ausflug für den etwas wasserscheueren Teil der Gruppe.

Die anderen 5 nahmen sich zuerst die Talbachklamm vor. Anschließend ging es mit der Hochwurzenbahn auf 1850 m hoch. Dort genossen wir die wechselhaften Aussichten und nach einer gemütlichen Einkehr ging es wieder ins Tal, wo wir die die sehenswerte Ausstellung „Die Geschichte des Skisports“ besuchten. Im Hotel war jeden Nachmittag die Sauna in Betrieb und einige von uns haben dies richtig genossen.

Am Sonntag war eine sehr schöne Fahrt mit der Planai-Bahn angesagt. Auf dem Berg war es relativ klar,  doch die großen Gipfel, wie der Dachstein selbst, waren auch dann nicht zu sehen. Alle zusammen erreichten den Planaigipfel. 10 von uns gingen weiter zum Krahbergzinken und schafften auch diesen Gipfel auf 2134 m. Großartig!

Nach dem Abendessen machten wir uns nochmal auf zur beleuchteten Talbachklamm. Die Gruppe war bedeutend schneller als unser Karl, der ja alle paar Meter seine Fotos machten muss. So blieb Frieder bei ihm zurück und als sie am Geländer des Bergbaches stehend das bunte Wasser und die gegenüberliegenden Felsen bewunderten, gab es hinter ihnen ein mächtiges Krachen und Bersten.

Ein Baum kam auf sie zu, dessen Krone 2 m vor ihnen auf dem Weg aufschlug. Bei näherer Betrachtung entdeckten sie mit klopfenden Herzen einen weiteren Baum, sowie einen riesigen, tonnenschweren Felsen und Geröll, welches nur ca. 7 m von ihrem ursprünglichen Standort zu liegen kamen. Als die anderen zu ihnen stießen, staunten sie nicht schlecht über diesen gefährlichen Zwischenfall mit letzlich gutem Ausgang. Wir meldeten den Steinschlag bei der Polizei und ließen den Tag entspannt in einer Bar ausklingen.

Als Höhepunkt war der Dachstein am letzten Tag dran, da der Wetterbericht das angeblich beste Wetter der Woche vermeldete. Und tatsächlich, morgens war es fast klar bis hoch auf die Bergstation bei 2.700m. Dort konnten wir endlich auch den Hohen Dachstein sehen und entsprechende Fotos machen. Als wir über das große  Gletscherfeld liefen, fing uns der Regen aber wieder ein und das Gletschereis wurde ständig nasser und schwerer zu begehen. Trotzdem, oder gerade deswegen war es ein tolles Erlebnis.

Die meisten besuchten noch die berühmten Dachstein-Attraktionen, die Hängebrücke, die „Treppe ins Nichts“ und den Eispalast und nach einer wohlverdienten rustikalen Jause ging es dann wieder ins Tal.

Abends feierten wir gut gelaunt und feuchtfröhlich Jochens Geburtstag und resümierten einstimmig, dass wir eine sehr schöne und aktive Zeit zusammen hatten! Die Bilder beweisen es: Viele Wolken aber nur fröhliche Gesichter!