… gilt nicht nur für das Wege- auf und ab sondern leider auch für das Wetter in den Alpen. Auf Grund angekündigter starker Schneefälle und Hagels mussten wir die für den 04.08. geplante Besteigung des Piz Bernina erstmal absagen.
So suchten wir eine neue Herausforderung, die näher an der anschließenden Hochgebirgswanderung im Lechquellgebiet gelegen war um den Start etwas nach hinten legen zu können und fanden den Arlberger Klettersteig.

Als wir am 05.08. früh morgens in St. Anton eintrafen war noch alles bewölkt und nebelig und wir wurden darüber informiert, dass die Talseilbahn für den Abend nicht in Betrieb sei. Doch am Ende der Auffahrt brach die Wolkendecke auf und die Sonne begrüßte uns kurz vor Erreichen der Valugaspitze. Oben angekommen durften wir dann auch erstmal durch den die letzten Tage gefallenen Neuschnee zum Einstieg absteigen, der im Schnee nicht einfach zu finden war. Es bot sich uns jedoch ein tolles Bergpanorama mit weiter Fernsicht und tiefliegenden Wolken, die sich im Laufe des Tages immer weiter auflösten und oft in Nebelschwaden über den Kamm zogen. Ein weiterer schöner Nebeneffekt war, dass sich nur wenige Wanderer aufmachten und wir so nur auf zwei weitere Klettergruppen trafen. Der Klettersteig ist zwar gut gesichert, dennoch als schwierig eingestuft und bot viele Herausforderungen. Insbesondere die Länge der Tour, einzelne ausgesetzte Kletterpartien und senkrechte Abstiege galt es zu bewerkstelligen. Nach dem ersten und zweiten Turm ging es über Knoppenjochspitze (2680m), Loefekopf (2689m), Lisunspitze (2669m) zuletzt über den Lisungrat mit den „Haizähnen“ hoch auf die Weißschrofenspitze mit ihren 2752m. Nach ausgiebiger Rast lagen unzähligen Serpentinen vor uns und es ging über Geröll hinab ins Tal. Am Abend genossen wir dann ein leckeres Essen in Zug bei Lech und freuten uns über eine wunderschön gestaltete Saunalandschaft in unserer Pension. Nach einem Bierchen freuten wir uns auch schon wieder auf die am nächsten Tag beginnende Lechquellwanderung.
Die geplante Piz Bernina Besteigung wurde auf Ende August verlegt.

Berg Frei
Sascha