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Gletscherkurs Kaunertal 16.-19.06.

Der Berg gehört erst Dir, wenn Du wieder unten bist … so haben wir schon manchen Gipfel und Gletscher, nur mit Kletterschein und ansonsten autodidaktisch Erlerntem erklommen. So war es an der Zeit unser Wissen im Rahmen eines Lehrgangs zu vertiefen. Für Felix, Jona und mich ging es deswegen zu einem Gletscherkurs ins schöne Kaunertal. Untergebracht waren wir auf 1928 m im Gepatschhaus, das direkt angefahren werden konnte. Der Kurs war mit über 20 Personen sehr gut besucht. Die 6 Trainer kamen aus den Bereichen Bergwacht, Klettertrainer und Rettung und es blieben keine Themen unbehandelt. Materialkunde, Erste Hilfe, Bergung, Gletscherbegehung und Steigeisenklettern wurden fachkundig vermittelt. Während der erste Abend mit Theorie gefüllt war ging es am nächsten Tag in den Klettergarten und in Folge dann auf den Gletscher. Der Zustieg dauerte ca. 1,5 h und es stimmte bedenklich an den Jahreschildern vorbeizugehen, nach denen der Gletscher noch vor wenigen Jahrzehnten weit ins Tal reichte. Mit kleinen Pausen blieben wir den ganzen Tag oben. Einmal stiegen wir bis auf die Rauhekopfhütte auf und genossen bei strahlendem Sonnenschein den tollen Rundumblick. Die Tage vergingen wie im Flug und nur das Essen auf der Hütte lies etwas zu wünschen übrig. Am letzten Tag sollte dann im kleineren Kreis die Weißseespitze erklommen werden. Leider machte uns hier der sulzige Firn einen Strich durch die Rechnung und wir mussten knapp unterhalb des Gipfels umkehren.

Ein toller und vor allem lehrreicher Kurs mit zwei spitzen Kletterkameraden machten die Tage im Kaunertal zu einem schönen Erlebnis.

Berg Frei

Sascha

Frühlingsausfahrt nach Lauresham

Am 23. April schwingen wir uns auf die Räder und machen einen Ausflug nach Lorsch. Dort besuchen wir das Dorf Lauresham, das der experimentellen Archäologie gewidmet ist. Mit originalen Techniken und selbstgefertigten Werkzeugen wird dort praktisch erprobt, auf welche Weise Bauten und Werkstücke gefertigt sein könnten Wir werden uns her fachkundiger Führung unterziehen.

Hin- und Rückfahrt werden wir auf Rädern absolvieren. Um 9 Uhr geht es am Festplatz an der OWK-Tafel los. Wir radeln gute zwei Stunden nach Lorsch über Weinheim und Hüttenfeld, stärken uns mit mitgebrachten Speisen, bevor 11:30 die Besichtigung beginnt. Zurück geht es über Neuschloß, Viernheim und Straßenheim; schätzungsweise um 17:00 sind wir dann wieder da, sofern wir eine Einkehr unterwegs berücksichtigen.

Alle erscheinen mit einem verkehrstüchtigen Fahrrad, wir fahren meist über Nebenstraßen in der Gruppe. Sofern wir 16 und mehr sind, gelten wir als geschlossener Verband gemäß §27 StVO und können zu zweit nebenenander herfahren.

Anmeldung bei nf_aktiv@naturfreunde.schriesheim.de bis zum 19. April 2022.

Verkürzte Hüttensaison!

Aufgrund der aktuellen Außentemperaturen und des, wegen Covoid 19 beschränkten Betriebs nur im Freien, haben wir die Hüttensaison 2021 am 24.10. beendet.

Wir bedanken uns bei den treuen Gästen und freuen uns auf die Saison 2022, dann hoffentlich wieder unter normalen Bedingungen

Berg Frei

Euer Hüttenteam

Torf, Dorf, Präsident und Premier: Fahrradtour in Tschechien

Přatelé Přirody, so heißt unser Schwesterverband in Tschechien, und tschechische Naturfreunde waren an der Fahrradroute der alljährlichen Sternwanderung „Stezka“ des Prager Akademischen Wandervereins TAK beteiligt, in Planung und Teilnahme. FahrradklingelFachkundige Führung und lückenlose Organisation sind bei dem Organisator Mirek Prokeš immer im Angebot, und so bauten wir die viertägige Tour spontan in unseren Radurlaub ein.

Am U-Bahnhof Opatov (Fahrradmitnahme der Prager Metro und im Aufzug an dieser Haltestelle) lernten wir uns kennen (und stellen fest, dass alle anderen Ü60 sind), und los ging es durch Prager Vororte, darunter den Wohnort des Staatspräsidenten Babiš und Průhonice mit seinem Schlosspark, der wesentlich als botanischer Garten benutzt wird. Weiter draußen, mit Blick zurück auf markante Gipfel des Isergebirges, zeigen neu angelegte Golfplätze und ehrwürdige Pferdegestüte die immer noch nahe, in SUV-Reichweite liegende Hauptstadt an. Einige Pferdenamen sind, mit Kreuzen, auf eine Landstraße gemalt, zusammen mit der Mahnung zum vorsichtigen Fahren. Pause an einer der großen Brauereien des Landes (Kozel), Übernachtung in einem Jugendzentrum in Benešov. Hier zeugen einzelne Grabsteine von einem jüdischen Friedhof, der nach langer Vernachlässigung durch Einfriedung einer kniehohen Mauer wenigstens etwas von seiner Würde wiedererhalten hat.

Am zweiten Tag sind wir dem stadtnahen Autoverkehr entronnen. Einsame Landstraßen ziehen sich durch die hügelige Landschaft, die Böhmisch Sibirien genannt wird. Zwetschgen und Äpfel von Bäumen am Straßenrand schmecken frisch besonders gut. In der Nähe von Jankov fand kurz vor Ende des 30-jährigen Krieges eine besonders blutige Schlacht statt, ein Hügel und ein Gedenkstein zeugen davon. Pause von Radwanderung auf Wiese, jemand liest eine GedenktafelAuch das nahe unserem Ziel gelegene Tábor hat historische Bedeutung: Vor 700 Jahren wurde die Stadt von Hussiten gegründet und nach einem markanten Berg in Galiläa benannt. Wenige Kilometer weiter betten wir uns in einer Turnhalle auf Gymnastikmatten zur Nachtruhe.

Wir starten von Sezimovo Ústí und besuchen dort unter fachkundiger den Landsitz des Präsidenten Edvard Beneš und seiner Frau Hana. Der Aufbruch ist entsprechend erst am späten Vormittag. Dörfer begrüßen uns häufig mit einem bestätigenden Lächeln von Geschwindigkeitsmessanlagen herab. Von fern lassen sich die Kühltürme des AKW Temelin ausmachen.

Radtour vo vorne unter Eichenallee Die Landschaft wird weniger bewegt, die Hügel und Täler werden sanfter. Zwischen Hochmooren liegen propere Dörfer, die durch Torf im 19. Jahrhundert wohlhabend wurden und mit ihren im „ländlichen Barock“ verzierten Häusern unte Denkmalschutz stehen. Der Hauptort heißt Komarov: „Mückenhausen“. Aber nicht die Laune verderben lassen: Der Zielort heißt Veselý: „Fröhlich“. Der Bürgermeister des Ortes schließt uns Schlafhütten auf, direkt am Fluss Lužice gelegen. Der Ort wäre auch eine passende Etappe für eine Wasserwanderung.

Am letzten vollen Reisetag lassen wir zwischenzeitlich die Beine ruhen. Im Ort Týn an der Moldau liegt ein Ausflugsboot für und bereit, das uns neben steilen Ufern zur nächsten Staumauer und zurück fährt. Hier leitet Temelin sein Kühlwasser ein, die Maximaltemperatur ist 22°C. Nach der geruhsamen Rundfahrt wird es ernst und wir müssen die Steilufer erklimmen. In Albrechtovice ein Friedhof mit Wandmalereien an Mausoleen.

Friedhof mit umlaufenden Bögen an der Mauer, mit Bildern reich verziert Im Rathaus werden wir durch eine kleine Ausstellung über die Flößerei an der Moldau und ihren Nebenflüssen geführt. Ein Video zeugt mit alten Filmaufnahmen zu Klängen von Friedrich Smetanas „Moldau“ von der harten Arbeit der Flößerei. Etappenziel ist Tálín nahe Písek, dem Treffpunkt der Sternwanderung. Wir übernachten im Saal eines ehemaligen Lokals. Aktuelle Bewirtungsbetriebe gibt es dort leider nicht, sodass das Abendessen aus mitgebrachten Speisen besteht. Am darauffolgenden Tag verabschieden wir uns von der Gruppe. Die Abschlussveranstaltung der „Stezka“ ist ohne Sprachkenntnisse nur zum kleinen Teil zu genießen.

Wir danken den tschechischen Naturfreunden für die freundliche Einladung und die reibungslose Organisation der (meist kostenlosen) Unterkünfte, und hoffen, nicht das letzte Mal gemeinsam unterwegs gewesen zu sein.

Paddeltour „Rhein bei Ketsch und Seitenarme“

Auch in diesem Jahr, und zwar am 5. September, begeben wir uns in unsere vereinseigenen Boote. Da in diesem Jahr nicht alles präzis planbar ist, haben wir eine Tour in der näheren Umgebung ausgewählt.

Achtung: Wir fahren zum Teil auf der Bundeswasserstraße Rhein. Jede Teilnehmerin muss eine Schwimmweste tragen. Wir bieten von Vereinsseite nur Kindergrößen an. Bitte selbst vorher um eine passende Weste kümmern!

Wir fahren mit eigenen PKWs und dem Bootshänger zum Angelhofer Altrhein bei Speyer. Dort lassen wir die Boote zu Wasser und fahren die Bucht bis zur Autobahnbrücke. Dort setzen wir die Boote in den Rhein um. Diesen fahren wir abwärts und nehmen dabei den Ketscher Altrhein mit. Wir überqueren den Rhein bei Kilometer 411, um in den Otterstädter Altrhein zu kommen. Diesen Altarm fahren wir bis zur L 535, wo wir die Boote wieder aus dem Wasser ziehen.

Die Gesamtstrecke ist 19,5 km. Mitglieder zahlen pro Person 5 Euro für die Bootsnutzung.




Anmeldung ist bei Johannes unter nf_aktiv@naturfreunde-schriesheim.de. Es wird noch jemand mit PKW samt Hängerkupplung gesucht!

Wir können es noch

Uns gemeinsam auf einen Termin verabreden. Uns an einem Ort treffen. Loslaufen, Gespräche führen, uns vom Balkon beklatschen lassen. Neugierig auf die umgebende Natur sein (Bussard, Schlange, Blindschleichen). Endlich konnten wir auf eine Wanderung zur Hütte aufbrechen, und zehn Personen begaben sich durch das Kanzelbachtal den Unteren Schornsteinweg aufwärts, am Rückhaltebecken entlang, den Hochlandrindern beim Wiederkäuen zuschauend.

Wandern auf die Schriesheimer Hütte am 4. Juli
Wandern auf die Schriesheimer Hütte am 4. Juli

Ein Schatten fiel auf den Ausflug, als ein Wanderfreund sich aus familiären Gründen abrupt von uns verabschieden musste. Zu neunt trafen wir um etwa 12 Uhr ab der Hütte ein und genossen das Treiben rundherum. Über den Wolfeklingenweg liefen wir einen Umweg zur Saatschule, bevor uns ein Regenschauer mit Gewitter in die Schutzhütte trieb.

Vom Kehrrang aus konnten wir weitere umliegende Schauer im Blick halten, die an uns dann auch nichts mehr ausrichten konnten. Über den Blütenweg ging es dann wieder nach Schriesheim zurück.

Ausrufungszeichen im Naturfreundegarten

Unser Umweltreferent stellte im Naturfreundegarten stellte in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni 2021 seine Lichtfalle im Naturfreundegarten auf. In der Folge konnte er 58 Falter in 30 Arten entdecken, von denen eine auf der Roten Liste als gefährdet aufgeführt ist. In der folgenden Tabelle sind alle Funde aufgezählt.

Datum: 6. und 7. Juni. 2021;
Zeit: 22:00 – 01:30 Uhr
Außentemperatur 20°C
Mondphase: letztes Viertel
Lomographa bimaculata (Zweifleck-Weißspanner)

Die Schriesheimer Ortsgruppe hat schon in der Vergangenheit, etwa zum Tag der Artenvielfalt, auf verschiedenen Gebieten Sichtungen unternommen. Der Klimawandel verändert die Lebensbedingungen zu rasch, als dass alle Arten sich anpassen könnten. Genetische Vielfalt bietet der Natur die Möglichkeit, die Folgen abzudämpfen. Gleichzeitig leidet die Artenvielfalt unter dem Wandel. Genaue Beobachtung der Entwicklung ist wichtig, um angemessen reagieren zu können. Tatsächlich wird der Artenverlust als ein ebenso großes Problem für unseren Fortbestand angesehen wie der Klimawandel.

Unter den gefundenen Exemplaren fand sich auch eine Ausrufungszeichen-Erdeule, daher die Überschrift.